Beispiel für Schwundwasser Abrechnung

Haben die Mietvertragsparteien in ihrem Mietvertrag keinen anderen Verteilungsmaßstab für den Schwund des Wasserverbrauches bis zu 20 Prozent (z. B. nach Fläche) vereinbart, ist es allein zutreffend und richtig dass diese Differenzverbräuche (bis zu 20%) nicht nach Anzahl der Wohnungen oder dem Flächenmaß umgelegt werden, sondern „entsprechend dem Verhältnis der bei den Wohnungswasserzählern angezeigten Verbrauchsmenge zum Gesamtverbrauch“ (§556a Abs. 19 Satz 2 BGB).

Dieser und nur dieser Verteilungsmaßstab ist damit auch auf den Schwund bei dem Abrechnungsposten „Be- und Entwässerung“ anzuwenden.
Die Umlage dieses Postens auf die Mieterin Müller hat das Verhältnis der auf dem Wohnungswasserzähler angezeigten Verbrauchsmenge zur Summe der auf allen Wohnungswasserzählern des Hauses angezeigten Verbrauchsmengen als Verteilerschlüssel zu wählen. Um dies zu gewährleisten wird nach folgendem Muster gerechnet (Beispielwerte):
1. Errechnung der Menge des Schwundes für die gesamte Liegenschaft: 1750 cbm – 1644 cbm = 106 cbm. („Gesamtanteil in der BK-Abr.“)
2. Verteilungsmaßstab für den Mieter Müller: Kaltwasserzähler („Verteilt nach in der BK-Abr.“)
3. Errechnung der Menge des Schwundes, welcher auf den Mieter entfällt: 106 cbm x 31,1 cbm : 1644,38 cbm = 2,00 cbm („Ihr Anteil in der BK-Abr.“)
4. Errechnung des Betrages, welcher von dem Gesamtbetrag der Kosten für Be – und Entwässerung auf den Schwund entfällt: 7798,19 € – (1644,38 cbm x 7798,19 € : 1750 cbm = 7327,54 €) = 470,65 € („Gesamtanteil in der BK-Abr.“)
5. Errechnung des Betrages der Gesamtkosten für Be- und Entwässerung, welcher auf einen cbm anfällt: 7798,19€ – 1750 cbm = 4,45 €
6. Errechnung des Betrages, welcher von den Kosten des Schwundes für die gesamte Liegenschaft auf den Mieter Müller entfällt: 4,45 € x 2,00 cbm = 8,90 €.

Vorgehensweise in Win-CASA

Da aus der vorherstehenden Berechnung die Differenz nun bekannt ist und der Preis pro Kubikmeter Wasser ausgerechnet wurde, kann man folgendermaßen vorgehen:
Unter Verwaltung -> Objekte und Wohnungen ->Register Konten wird ein neues Ausgabekonto im Bereich „Betriebsausgaben“ angelegt. Während Konto-Nr. sowie Bezeichnung frei gewählt werden können, sollte der Umlageschlüssel der gleiche sein, der auch dem Kaltwasserkonto zugeordnet ist.
Da Sie nun die Differenz x Preis pro cbm ausrechnen können (in diesem Beispiel also: 106 cbm x 4,45€ pro cbm = 471,70 €), wird dieser Betrag nun von Ihrem eigentlichen Wasserkonto auf das neu angelegte Konto umgebucht.
Gehen Sie also unter Buchhaltung à Buchen à Stellen Sie (falls nicht standardmäßig hinterlegt) mit der Taste „F6“ auf die Doppelte Buchführung um und setzen Sie das Konto Schwundwasser ins Soll (S) sowie das Konto Kaltwasser ins Haben (H).
Am Ende des Buchungsvorganges, sollte der Betrag von 471,70€ im Kaltwasserkonto als Minus, im Schwundwasser-Konto als plus eingehen.

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